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Sept. 18.-20.: Willebadessen, Corvey, Warburg...

In den letzten 20 Jahren haben wir 10 Ziele in den neuen Bundesländern besucht. Diesmal führte uns der Weg in unser eigenes Bundesland - nach Ostwestfalen in den Kreis Höxter. Unser Ziel war das Hotel "Der Jägerhof" in Willebadessen.
Unsere Fahrt begann am Freitagmorgen um 8:30 Uhr mit einer kurzen Andacht und dem Reisesegen. Danach hieß es: ab in den Bus - wieder mit Siggi am Steuer, unserem zuverlässigen und mehrfach erprobten Busfahrer. Da kann auch ein Weg im Rückwärtsgang nichts ausmachen...
Unser erstes Ziel war die Klosterkirche Marienmünster, erste Erwähnung im Jahre 1128 mit der Gründung und Weihe von Kloster und Kirche. Mönche aus dem Kloster Corvey übernahmen damals die Seelsorge. Das Kloster bestand bis 1803. Allerdings blieb die Kirche als Pfarrkirche bestehen und wurde von 2 Mönchen weitergeführt. Im Jahre 1967 übernahmen Patres der Kongregation der Passionisten die Seelsorge. Erst seit einem Jahr hat ein Pfarrer die Gemeinde von den Passionisten übernommen.
Die Kirche galt es zu entdecken. Die Hauptfarben waren weiß, gold, ocker und grau, die Deckengewölbe stuckähnlich bemalt, die gedrehten Säulen des Hochaltars bemalt im Stil des Theatermarmors. Der Altar und Hochaltar mit den Sitzplätzen der Mönche war mit einem wunderschönen Gitter vom Gemeinderaum getrennt. Hier war Rudi Verheyen unser Reiseführer und wusste viel über die Kirche und ihre Geschichte zu berichten.
Im Anschluss konnten wir uns ein wenig die Füße vertreten, bevor es dann für den Mittagsimbiss Zeit war. Eine deftige Kraftbrühe mit Brot wartete auf uns. In fröhlicher Runde wurde gespeist und geschwatzt. Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter zum Schloss Corvey.
Das Schloss Corvey war bis Ende des 18. Jahrhunderts eine reichsfreie Benediktinerabtei, nur dem Kaiser unterstellt. Bis heute besonders sehenswert ist das sogenannte karolingische Westwerk mit den Fresken aus dem 9. Jahrhundert. Auf dem Friedhof nebenan findet sich das Grab von Hoffmann von Fallersleben, der die deutsche Nationalhymne verfasst hat.
Schon am Eingang wurden wir von zwei großen Figurensäulen empfang, beide Figuren rechts und links überlebensgroß. Wir hatten noch Zeit für ein gemütliches Kaffeetrinken oder auch spazieren durch den Garten. Dann trafen wir uns zur Führung durch die Gebäude.
In zwei Gruppen aufgeteilt folgten wir unseren Führern durch die Gebäude. Besonders sehenswert im Schloss sind die vielen Wandfresken sowie die umfangreiche Bibliothek mit über 74000 Bänden. Seit 2014 ist das Schloss Corvey als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen. Als wir die Kirche - dem heiligen Stephanus und dem heiligen Vitus geweiht - betraten, wurden wir von einer barocken Kirchenausstattung überrascht. Die vorherrschenden Farben sind als Grundton weiß sowie rot in verschiedenen Schattierungen und gold. Auch die Barockorgel auf der Orgelempore zeigt genau diese Farben. Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie von einem ortsansässigen Orgelbaumeister gebaut. Leider ist die Orgel beschädigt und muss aufwändig restauriert und saniert werden, der originale Klang ist leider gefährdet und eine ordnungsgemäße Funktion nicht mehr gewährleistet.
Gemütlich gingen wir zum Bus zurück und fuhren durch eine schöne, reizvolle Landschaft bei bestem Herbstwetter ins Hotel. Einchecken war angesagt. Und wie's bisher immer war: große Gruppe, kleiner Aufzug, Rückstau im Flur. Wer gut zu Fuß war oder leichtes Gepäck hatte, nutzte das Treppenhaus zum Zimmer.
Kurze Pause, dann trafen wir uns gegen 19:00 Uhr zum Abendessen in einem Raum, der uns für die Zeit unseres Aufenthaltes zur Verfügung stand. Auch der Hoteldirektor ließ es sich nicht nehmen, uns persönlich zu begrüßen und uns einen angenehmen Aufenthalt zu wünschen. Das gemischte, kalt-warme Abendbüfett wartete auf uns. Vorspeise, Suppe, Hauptgerichtet und Dessert, dazu Salate und frisches Obst, einfach lecker. Wir ließen den Abend gemütlich ausklingen.
Am Samstagmorgen starteten wir schon um 7:30 Uhr mit einem ausgedehnten Frühstück. Auch hier gab es wieder eine große Auswahl an verschiedenen Wurst- und Käsesorten, Marmeladen, Obstsalaten und Fruchtjoghurts, dazu Kaffee und verschiedene Teespezialitäten.
Nach dem leckeren und reichhaltigen Frühstück ging es mit dem Reiseführer per Bus los, zuerst zum koptisch (ägyptisch)-orthodoxen Kloster Brenkhausen. Hier wurden wir schon von Bruder Gunter Schmidt-Riedig erwartet und auf einen ausführlichen Rundgang vorbereitet, den wir leider mangels Zeit ein wenig verkürzen mussten. Trotzdem erhielten wir einen guten Einblick in Kirche und Gemeinschaft und wurden durch das zentrale Gebäude geführt. In der Kirche wurde uns alles genau erklärt, auch die neuen Bilder an den Wänden. Wir durften einen Blick hinter den Vorhang und in die Taufkapelle werfen. Auch die Ausstellung der großen Holzfiguren von Gunter Schmidt-Riedig schauten wir uns an und bekamen auch hier noch einige Erklärungen. Leider verging die Zeit viel zu schnell, so dass wir nach einem gemeinsamen Marienlied wieder aufbrachen, um zu unserem nächsten Ziel zu fahren.
Nächster Halt: Das Hermanns-Denkmal im Teutoburger Wald. Hier wartete unser Mittagsimbiss auf uns; eine Kartoffelsuppe war vorbestellt. Der kleine Raum des Imbisses war durch unsere Gruppe schnell bis auf den letzten Platz besetzt. Mit Schwatzen und Lachen verging die Wartezeit auf die gut gefüllten Suppenterrinen, und dann war ein leises Löffelklappern zu hören. Leider war das Wetter an diesem Tag nicht so schön, der Himmel dick bewölkt, und es sah nach Regen aus.
Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zum Denkmal. Diese Kolossalstatue wurde etwa Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem 386 m hohen Teutberg errichtet. Die Figur mitsamt Sockel ist über 50 m hoch. An einigen kleinen Büdchen und am Restaurant vorbei spazierten wir den Fußweg entlang und passierten den Eingang zum Klettergarten. Und wie schon befürchtet fing es an zu regnen. Ungemütliches, windiges Wetter - brrr! Als wir dann das Denkmal erreichten, hatte der Himmel ein Einsehen und schaltete vorübergehend die Naturdusche ab - seeehr nett! So konnten die Schwindelfreien die Treppen auf die Aussichtsebene erklimmen und einen Blick in die Weite der Landschaft genießen während die anderen auf die Rückkehr der Kletterer warteten. Als dann alle am Bus wieder eingetrudelt waren, fuhren wir weiter zu den Externsteinen. Und als ob der Himmel wusste, dass wir wieder im Trockenen saßen, fing es erneut an zu regnen.
Nach einer kurzen Strecke fuhren wir auf den Parkplatz an den Externsteinen. Ein Teil der Gruppe ging zum Kaffeetrinken beim Felsenwirt, die anderen machten sich auf den Weg durch den Wald zu den Externsteinen. Der Regen hörte nicht wieder auf, so dass ein Teil der Externsteinspazierer nach einem kurzen Blick auf die Sandsteinfelsen sich ebenfalls fürs Kaffeetrinken entschied während eine kleine Gruppe noch weiter zu den Externsteine-Aussichtsplattformen ging. Nach einer guten Stunde fuhren wir dann wieder zurück Richtung Hotel.
Kurzfristig wurde der Plan geändert, denn wir besuchten noch mal eben die St. Vitus-Kirche am Ort, eine ehemalige Klosterkirche von Benediktinerinnen. Die Kirche war leer, aber freundlich erleuchtet - die Vorabendmesse sollte bald beginnen. So erklärte uns unser Reiseführer auch noch aus der Geschichte der Klosterkirche. Nun wurde es aber doch Zeit, zurückzukehren.
Am Abend war dann zunächst eine Vorabendmesse im Hotel, die wir wieder einmal ohne Liederbuch mit altbekannten Liedern feierten. Nach der Abendmesse startete der gemütliche Teil des Abends mit einem leckeren kalt-warmen Abendbüfett. Irgendwie schade, dass man sooo schnell satt war Letzter Abend - ein kleines Dankeschön der Reisegruppe an unsere Reisevorbereiter und Organisatoren folgte noch, dann traf man sich zum Plaudern, Spielen, Discobesuch oder zog sich zum Ruhen zurück.
Sonntagmorgen, 8:00 Uhr. Treffpunkt: Frühstücksbüfett. Und wieder gab es Leckeres für einen guten Start in den Rückreisetag. Danach ging es ans Kofferverladen, so dass wir gegen 9:30 Uhr nach Warburg losfuhren. Hier war eine Stadtbesichtigung für 2 Gruppen gebucht.
Warburg ist eine mittelalterliche, etwa 1000 Jahre alte Hansestadt im Bundesländerdreieck von Niedersachsen, NRW und Hessen. Stein- und Fachwerkhäuser kennzeichnen das Stadtbild. Warburg ist bekannt durch die historischen Bauten und vor allem die überwiegend noch vorhandene Stadtmauer und hat darum nicht ganz umsonst den Beinamen "Rothenburg Westfalens".
Eine Gruppe schaute sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt und den neueren Teil der Stadt an, während die andere Gruppe zur Altstadt treppauf und hügelab startete. Beide Stadtführer glänzten mit hervorragendem Wissen und waren auch in der Lage, ihr Wissen spannend und abwechslungsreich weiterzugeben. Anekdoten und Anekdötchen rundeten das Bild ab, und so war der Stadtrundgang zwar ein wenig anstrengend, aber auch recht kurzweilig.
Dann war es Zeit, sich zur Henkersmahlzeit, also dem Abschlussmittagessen zu treffen. Es war ein Raum im Restaurant "Zur Alm" reserviert. Das Mittagessen war lecker ausgesucht, und es schmeckte allen sehr gut. Nach dem Essen spazierten wir wieder einige Treppen hinauf zurück zum Busparkplatz, wo Siggi mit unserem Kurzurlaubsvehikel auf uns wartete.
Während der Rückfahrt war es dann doch verdächtig ruhig im Bus. Die einen ließen die letzten Tage nochmal Revue passieren, andere schlummerten, einige unterhielten sich. Siggi hatte aber schon während der Pause in Warburg vorgesorgt und einen ordentlichen Kaffee gekocht. Eine letzte Kaffeepause mit Plätzchen auf einem Rastplatz sorgte noch für ein wenig Urlaubsfeeling, bevor dann ca. 90 Minuten später der Ausgangspunkt unserer 3-Tage-Fahrt erreicht war: unsere St. Bonifatius-Kirche.
Danke für diese schöne, informative und perfekt geplante und durchgeführte Fahrt. Danke auch an unseren Siggi für seine umsichtige und vorsichtige Fahrweise.
"Auf Wiedersehen!" hoffentlich in 2 Jahren zur "Dutzend-Fahrt"! ;-)

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