Aufgaben und Ziele / Chronik 1880 - 2005 / Grußworte 125 Jahre KAB St. Bonifatius 2005 / Beiträge

Aufgaben und Ziele

Mitverantwortung tragen

Mitwirkung an der gesellschaftlichen Erneuerung und menschenwürdige Ordnung im politischen, sozialen und wirtschaftlichen Bereich. Das sind die Hauptaufgaben und Ziel der KAB, etwa nach dem Motto:

EINER TRAGE DES ANDEREN LAST“

Bereits im 19. Jahrhundert fühlte sich die KAB - damals hieß sie „Katholischer Arbeiterverein“ - vor allem in sozialen Fragen mitverantwortlich und trug erheblich dazu bei, daß z. B. - und wem ist diese historische Tatsache noch bewußt -

- die 16-stündige tägliche Arbeitszeit abgeschafft,
- die Sonntagsruhe eingeführt,
- die Kinderarbeit weitgehend eingeschränkt,
- die Hungerlöhne beseitigt und
- der Unfallschutz eingeführt wurden.

Ferner gab es Hilfen für ältere Arbeitnehmer auch in Krankheitsfällen und erstmalig einen Anspruch auf Urlaub. Einer der maßgeblichen Wegbereiter, Bischof Ketteler, hat damals dem deutschen Katholizismus das soziale Gewissen geweckt.

Aber auch heute stellen sich uns zahlreiche Probleme, die unser Mitdenken und Handeln erfordern, u. a. die Sorge um menschenwürdige Arbeitsplätze, weltweite aktuelle Umweltfragen, Desinteresse an Kirche und Religion, wachsender Atheismus. Jeder persönliche Einsatz ist nach wie vor bedeutungsvoll. Verantwortungsbewußte, aktive Mitglieder sind immer gefragt, und selbst der Obulus - der monatliche Beitag der einzelnen Mitglieder - trägt zum Erhalt der KAB, zum Auf- und Ausbau sozialer Einrichtungen und schließlich zum lebenswerten Miteinander bei.

Es ist daher gut, wenn sich Männer und Frauen aus/für/in der KAB engagieren und im öffentlichen Bereich tätig werden. So ist es besonders wirkungsvoll, daß u. a. KAB-Mitglieder im Bundestag, in den Länderparlamenten, in den Kommunen und Selbstverwaltungsorganen vertreten sind. Ferner gibt es zum Beispiel Betriebsräte, Sozial- und Arbeitsrichter, die KAB-Mitglieder sind.

In besonderer Weise fördert die KAB die Familie durch Weiterbildungsangebote. Offeriert werden auch sozial- und gesellschaftspolitische Seminare und religiöse Kurse, und zwar für jedermann, nicht nur für Senioren, nicht nur für junge Leute und nicht nur für Akademiker.

Hier die wesentlichen und zugleich umfangreichen Aufgaben und Angebote:

1. Die KAB ist eine lebendige Gemeinschaft. Sie bietet und pflegt Kameradschaft, Geselligkeit, Unterhaltung (Tanz, Kegelabende, Karneval usw.), Freizeit und Erholung in KAB-eigenen Familienferienstätten.

2. Die KAB ist eine katholische Gemeinschaft, sie lädt ein zu Einkehrtagen und zu Diskussionen um Kirchen und Glaubensfragen und zu Fragen der Lebensorientierung. Die Bewahrung christlicher Grundwerte und die Förderung der Religiösität und der Sittlichkeit ihrer Mitglieder sind ihre wichtigen Anliegen.

3. Die KAB muß auch politisch/gesellschaftlich aktiv sein, das heißt, entsprechend dem Gebot der Nächstenliebe tatkräftiger Einsatz in der Nachbarschaft, in der Arbeitswelt, in der Gemeinde, im Staat, in den Entwicklungsländern. In der Schaffung von Wohlfahrtseinrichtungen und deren Unterhaltung, im Weltnotwerk, im Schutz und Förderung der wirtschaftlichen Interessen der Arbeitnehmer (ohne Partei zu sein) und durch kostenlose Rechtsberatung bei arbeits- und sozialrechtlichen Problemen bemüht sich die KAB, diesem Anspruch gerecht zu werden.

4. Die KAB ist auch Bildungsgemeinschaft und Bildungsvermittler. Bildung ist eine friedliche Waffe. In der heutigen Zeit sind alle darauf angewiesen, ständig dazu zu lernen. Daher bietet die KAB in eigenen Heimhochschulen (aber auch in den örtlichen KAB-Gemeinschaften) durch populäre, aktuelle Vorträge und Bildungs- und Diskussionsabende die Möglichkeit zu Bildung und Weiterbildung.

Gegenwärtig unterhält die KAB folgende feste Einrichtungen:
- Familienferien- und Bildungswerk
- Heimhochschulen
- Jugendbildungsstätten
- Berufsbildungswerk
- Weltnotwerk
- Gemeinnütziges Sozialwerk
- Ketteler - Ferienwerk
- Familienpädagogisches Institut
Eine starke katholische Arbeitnehmerorganisation, die überörtliche Sicherstellung der verbandlichen Arbeit, ferner die Arbeit auf regionaler Ebene (in der eigenen Pfarre), bedarf wie überall im Leben des finanziellen Beitrages ihrer Mitglieder.

Die steigenden Kosten baulicher Maßnahmen und das steigende Entgelt der arbeitsvertraglichen Mitarbeiter erfordert leider von Zeit zu Zeit eine leichte Beitragserhöhung. Aber die finanzielle und ideelle Unterstützung der oben genannten Angebote und Einrichtungen sind es wert, KAB-Mitglied zu werden.


„GOTT SEGNE DIE CHRISTLICHE ARBEIT“


Zusammengestellt von Robert Haarmann